Ausgangslage und Problemstellung
Die Stadt Zug hat 950 Mitarbeitende, darunter mehr als 500 Lehrpersonen. Diese haben Anrecht auf diverse Vergünstigungen, beispielsweise beim Einkauf in ausgewählten Papeterien. Bis anhin wurde dieser Preisnachlass nur dann gewährt, wenn der physische Lehrernachweis mit einem Gültigkeitsaufkleber für das aktuelle Schuljahr beim Zahlen an der Kasse vorgelegt wurde. Für das Lehrpersonal war es stets aufwändig, jedes Jahr diesen Aufkleber abzuholen und diesen physischen Nachweis stets mitzuführen. Gleichzeitig hat die Stadt Zug seit 2020 die eZug-App von Procivis in Betrieb, welche bereits von 7700 Einwohnenden und Mitarbeitenden der Stadt Zug eingesetzt wird. Bisher wurde bereits die eZug App für die Kommunikation mit dem Lehrpersonal genutzt. Darauf aufbauend wurde in die Procivis One Wallet nahtlos in die eZug App integriert, um die Einbindung des Personalausweis für Lehrpersonen zu ermöglichen.
Set-up des produktiven Innovationsprojekts und Wirkungsweise unserer Lösung
Neu wird den Lehrpersonen ein digitaler Personalausweis ausgestellt, welcher das Attribut “Lehrpersonal” beinhaltet. Um dem Zuger Mitarbeitenden ihren Personalausweis auszustellen, verwendet die Stadt Zug den Procivis One Desk. Die Lehrpersonen können mit dem für sie ausgestellten Pesonalausweis in ausgewählten Papeterien ihre Rabattansprüche geltend machen. Dieser Personalausweis wird vom Verkaufspersonal in der Papeterie mit der Procivis One Verifier-App überprüft. Sobald die Lehrperson an der Kasse den Rabatt einfordert, erstellt das Verkaufspersonal einen Proof Request und erzeugt einen QR-Code, welcher dazu dient, den Personalausweis abzufragen, um zu überprüfen, dass es sich um Lehrpersonal handelt. Die Lehrperson der Stadt Zug scannt diesen QR-Code anschliessend und teilt die angeforderten Attribute durch Klick auf den “Teilen” Button. Somit kann die bestehende eZug-App mit neuen Wallet-Funktionen auch auf den Privatsektor wie diesen Einzelhandel-Anwendungsfall ausgeweitet werden.
Ergebnis und Ausblick
Dies ist der erste produktive Anwendungsfall für dezentrale digitale Nachweise in der Schweiz zwischen Behörde und Privatwirtschaft, das schon heute die Potentiale des zukünftigen SchweizerE-ID Ökosystems aufzeigt. Für Nutzer ist es einfach, Mitarbeitervorteile einzulösen. Der Verwaltungsaufwand der Stadt wird reduziert, die Kaufprozesse vor Ort werden effizienter. Dieser Anwendungsfall zeigt ausserdem eine Erweiterung der eZug-App mit einer Wallet-Funktionalität, um Behördendienstleistungen zu nutzen und im Privatsektor Mehrwert zu generieren. Es gibt ein grosses Potential für zahllose weitere Anwendungsfälle wie beispielsweise die digitale Ausstellung und Verifizierung von Standbewilligungen für Märkte, das Halten eines Bibliotheksausweises oder einer Taxi Lizenz und viele weitere Anwendungen.
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